Das ursprünglich für den 14. September geplante Inkrafttreten der Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 stellt derzeit viele Banken und Dienstleister vor große Herausforderungen.
Zahlungsdiensterichtlinie PSD2
Die Richtlinie soll einerseits Verbraucher besser vor Missbrauch schützen (z. B. durch die verpflichtende Einführung einer sog. 2-Faktor-Authentifizierung). Andererseits sollten FinTechs – wie der von uns eingesetzte Anbieter finleap connect (ehemals figo) – gestärkt werden, indem Banken verpflichtet wurden, lizensierten Drittanbietern durch eine standardisierte PSD2-Schnittstelle (XS2A) Zugriff auf Konten zu gewähren.
Leider kam es im Zuge dieser Umstellung bei einigen Banken zu Problemen, die dazu führten, dass sich Konten teilweise nicht mehr synchronisieren bzw. gar nicht erst über finleap connect an easybill anbinden lassen.
Diese Probleme führten u. a. dazu, dass die BaFin einigen Banken die Nutzung nicht ausgereifter, bzw. eingeschränkter Schnittstellen untersagte und ein Moratorium für die Abschaltung der alten Schnittstellen verhängt wurde, so dass diese parallel zu den Neuen zunächst aufrechterhalten werden müssen. Leider führte das jedoch nicht dazu, dass die Banken weiterhin synchronisiert werden konnten.
Bestandsaufnahme der Banken
Diese Probleme wurden in den letzten Monaten auch in Fachmedien immer wieder thematisiert. Aktuell nahm z. B. die Finanzszene unter der Überschrift „Das wahre Drama der PSD2-Reform“ eine Bestandsaufnahme vor.
Bei einigen Banken lässt sich die Anbindung jedoch mittlerweile wieder herstellen, bei anderen arbeitet finleap connect mit Hochdruck daran, eine Anbindung und Synchronisierung der Daten zeitnah zu ermöglichen.
Aktuell (Stand 16.10.2019) liegen uns zu den wichtigsten Banken die folgenden Informationen bezgl. Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 vor:
Automatisches Synchronisieren | Manuelles Synchronisieren | |
Deutsche Bank | Eingeschränkt möglich | Eingeschränkt möglich |
Sparkasse | Eingeschränkt möglich | Eingeschränkt möglich |
Volksbank | Möglich | Möglich |
Postbank | Derzeit nicht möglich | Derzeit nicht möglich |
Commerzbank | Derzeit nicht möglich | Derzeit nicht möglich |
Targobank | Eingeschränkt möglich | Eingeschränkt möglich |
ING | Eingeschränkt möglich | Eingeschränkt möglich |
N26 | Eingeschränkt möglich | Eingeschränkt möglich |
Comdirect | Eingeschränkt möglich | Eingeschränkt möglich |
DKB | Eingeschränkt möglich | Eingeschränkt möglich |
Santander | Eingeschränkt möglich | Eingeschränkt möglich |
Bestehen bei Ihnen derzeit Probleme beim Import der Kontobewegungen?
Unsere Empfehlung lautet aktuell über den Menüpunkt Apps > finleap connect (Bankkontenabgleich) die bestehende Verbindung zu finleap connect zu trennen.
Anschließend stellen Sie die Verbindung zu finleap wieder her und loggen sich in den dortigen Account ein. Das aktuell angebundene Konto sollte über das Symbol mit drei Punkten zuerst gelöscht werden. Anschließend nehmen Sie eine neue Anbindung Ihres Kontos vor. (Achtung: Momentan kann es beim Löschen von Konten zu Fehlermeldungen kommen. Dies ist finleap connect bereits bekannt und es wird an einer Lösung gearbeitet.)
Nach einer erfolgreichen Anbindung sollten Sie vor der Erstsynchronisierung des neu verbundenen Kontos einen Filter setzen. Kontobewegungen vor dem Datum der letzten erfolgreichen Synchronisation, werden nicht erneut eingelesen. Somit erhalten Sie keine doppelten Transaktionen in easybill. Wurden beispielsweise zuletzt am 14.09.2019 erfolgreich Kontobewegungen importiert, würde dieser Filter wie folgt aussehen:
Hatten Sie bisher weitere Filter gesetzt (beispielsweise um Zahlungsausgänge vom Import auszuschließen), müssen diese erneut hinterlegt werden.
Starten Sie die Erstsynchronisation, um festzustellen, ob der Import nun wieder wie gewohnt funktioniert.
Wichtig: Wir empfehlen ebenfalls eine Kontaktaufnahme mit Ihrer Bank, da es im Zuge der PSD2-Umstellung teilweise zu Anpassungen bei den TAN-Verfahren kam. Dies könnte dazu führen, dass Sie zunächst eine Aktualisierung in Ihrem eigenen Online-Banking vornehmen müssen.
Sollte eine Anbindung der Konten dennoch scheitern oder liefert der Import trotz erfolgreicher Anbindung keine Transaktionen, können Sie – zumindest vorübergehend – auf einen manuellen Import der Bankdaten ausweichen. Hierzu erlauben viele Banken den Export der Transaktionen als sog. MT940-Datei. Eine solche Datei können Sie ebenfalls über den Menüpunkt Bankkontenabgleich in easybill einspielen:
Was tun, falls der Import weiterhin nicht funktioniert?
Nehmen Sie in diesem Fall gerne Kontakt mit unserem Support-Team auf. Am einfachsten ist die Bearbeitung für uns, wenn Sie uns eine E-Mail mit den folgenden Informationen an support@easybill.de senden:
- Ihre finleap connect User ID oder die dort zum Login genutzte E-Mail Adresse
- Die BLZ oder BIC des anzubindenden Kontos
- Die ggf. genutzte Methode zur 2-Faktor-Authentifizierung
- Eine Beschreibung des Fehlers (z. B. eine bei finleap angezeigte Fehlermeldung)
- Der Zeitpunkt zu dem Sie die Anbindung versucht haben herzustellen
Wir sind uns bewusst, dass dies für Nutzer des Bankkontenabgleichs keine befriedigende Situation darstellt. Wir versichern Ihnen jedoch, dass wir im steten Austausch mit finleap connect alles in unserer Hand Liegende versuchen, so schnell wie möglich eine funktionierende Lösung zu schaffen.
Abschließend haben wir Ihnen eine Linksammlung zusammengestellt, über die Sie weiterführende Informationen zum Thema PSD2 von den größten deutschen Banken erhalten:
- Deutsche Bank
- Sparkasse
- Volksbanken-Raiffeisenbanken
- Postbank
- Commerzbank
- Targobank
- ING
- N26
- Comdirect
- DKB
- Santander
Edit 17.10.2019
Ein aktueller Beitrag im Handelsblatt zeigt ebenfalls auf, dass die größten Probleme und Ausfälle Bankseitig zu verzeichnen sind.
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/psd2-schnittstellen-streit-ueber-neue-kontoschnittstellen-banken-und-fintechs-einigen-sich/25123558-all.html