Was ist eine Dienstleistung?

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Lesezeit: ca. 5 Minuten
25. August 2021

Unternehmer können Dienstleistungen anbieten oder Produkte verkaufen – oder beides.
Was man konkret darunter versteht und welche verschiedenen Arten es gibt, verraten wir hier.


  • Was versteht man unter einer Dienstleistung?

    Der Handwerker, der den Geschirrspüler für den Hausbesitzer einbaut, der Friseur, der die Haare des Kunden schneidet und die Rechtsanwältin, die ihren Mandanten vor Gericht verteidigt. All das sind Dienstleistungen. Bestimmendes Merkmal dieser Tätigkeit ist, dass eine oder mehrere Personen die Leistung für andere erbringen. Im Gegenzug erhält der Dienstleister für die Dienstleistung eine Bezahlung oder Vergütung.

  • Dienstleistungen sind also immaterielle Güter. Sie können weder gelagert werden, noch haben sie einen Wert an sich. Materielle Güter wie zum Beispiel bestimmte Maschinen oder Rohstoffe verfügen über diesen Wert an sich.

Das Uno-actu-Prinzip:

Dieses Prinzip besagt, dass die Dienstleistung dann verbraucht wird, wenn sie der Dienstleister erbringt. Herstellung und Verbrauch laufen also parallel ab.

Der Haarschnitt wird in dem Moment „verbraucht“ wenn der Kunde auf dem Friseurstuhl sitzt und ruhig dabei zusieht, wie der Friseur die Haare schneidet. Neben Produktion und Industrie bilden Dienstleistungen einen weiteren, den tertiären, Wirtschaftssektor.

was versteht man unter dienstleistung?

Wer oder was erbringt Dienstleistungen?


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Eine Dienstleitung können entweder natürliche Personen, wie Ärzte, Rechtsanwälte oder Friseure erbringen.
Aber auch juristische Personen, wie Vereine oder Körperschaften können diese anbieten.

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Welcher Mehrwertsteuersatz ist der richtige für Dienstleistungen?


Grundsätzlich gilt für alle Dienstleistungen in Deutschland der reguläre Steuersatz von 19%.

Kreative Dienstleistungen hingegen werden nach § 12 Abs. 2 UStG  mit 7% versteuert. Hierbei handelt es sich um „die Einräumung, Übertragung und Wahrnehmung von Rechten, die sich aus dem Urheberrechtsgesetz ergeben“.

Schwierig wird es erst bei Dienstleistungen, bei denen die Grenze zwischen einander sehr ungenau zu definieren ist. Als Beispiel: das Design für eine neue Website wird mit 7% als kreative Dienstleistung berechnet. Die Inbetriebnahme dieser Website gehört jedoch eine Dienstleistung mit 19% Steuern an.

Welche Arten der Dienstleistung gibt es?


Die Arten lassen sich unter anderem danach unterscheiden, welche Art der Qualifizierung der Dienstleister benötigt:

  • 1

    Primäre Dienstleistung

    Für dieses Art reicht eine kurze Ausbildung. Ein Studium und/oder zusätzliche Weiterbildungen sind in der Regel nicht nötig. Primäre Dienstleistungen findet man zum Beispiel im Verkauf. Auch die Tätigkeit von Reinigungskräften zählt hierzu

  • 2

    Sekundäre Dienstleistung

    Diese erfordern eine längere Ausbildung und häufig zusätzliche Qualifikationen. Die Tätigkeiten von Steuerberatern oder Apothekern zählen zum Beispiel als sekundäre Dienstleistungen.

Die unterschiedlichen Formen


Hier gibt es noch weitere Kriterien die dazu führen, dass noch weitere Formen unterteilt werden können:

  • 1

    Personenbezogene Dienstleistung

    Wie der Name schon andeutet, hängt diese Art ganz eng mit der betreffenden Person zusammen. Personenbezogene Dienstleistungen können also nur dann erbracht werden, wenn der Auftraggeber oder der Empfänger anwesend ist und sich beteiligt. Je nach dem, wie die Beteiligung des Kunden aussieht, unterscheidet man zwischen einer aktiven personenbezogenen und einer passiven personenbezogenen Dienstleistung. Eine aktive in diesem Sinn ist zum Beispiel die Teilnahme an einem Fitnesskurs. Als passive personenbezogene Leistung gilt ein Arztbesuch.

  • 2

    Sachbezogene Dienstleistung:

    Diese Form benötigt weder die aktive noch die passive Beteiligung des Kunden. Diese Form ist dadurch gekennzeichnet, dass sich daraus für den Kunden ein unmittelbarer Nutzen ergibt. Wer zum Beispiel bei der Telefonauskunft anruft und sich eine Telefonnummer mitteilen lässt, nutzt eine sachbezogene Dienstleistung. 

  • 3

    Produktbegleitende Dienstleistung:

    Diese Form bezeichnet man auch als industrienahe Dienstleistung. Warum das so ist, wird gleich klar: Diese werden in der Regel zusätzlich zu einem Produkt angeboten. Der Kunde, der das Produkt kauft, erhält durch die produktbegleitende Dienstleistung einen zusätzlichen Nutzen. Abhängig davon, wann diese Leistung angeboten wird, unterscheidet man:

    1. Pre-Sales-Services: Bevor der Kunde des Produkt kauft, gibt es diese Dienstleistung. Zum Beispiel Beratungsgespräche oder Informationsvideos zu bestimmten Produkten kommen als Pre-Sales-Services in Frage.
    2. After-Sales-Services: Diese setzen an, wenn der Kunde das Produkt bereits erworben hat. Typischerweise sind das Wartungsarbeiten, Reparaturservices oder die kostenfreie Beschaffung eines Ersatzteils.
  • 4

    Originäre Dienstleistung:

    Diese Art findet sich bei Unternehmen oder Freiberuflern, die ausschließlich Dienstleistungen anbieten.

    Anders als zum Beispiel bei der produktbegleitenden Form produziert oder vertreibt das Unternehmen, das originäre Dienstleistungen anbietet, keine Produkte oder Waren, die zum Verkauf stehen.

    Typische hierfür sind zum Beispiel die beratenden Tätigkeiten von Rechtsanwälten, Steuerberatern oder Coaches.

Die verschiedenen Vertragsarten für Dienstleistungen


Kunden können aus zwei verschiedene Arten Verträge mit Dienstleistern schließen. Die Art des Vertrags hat unterschiedliche Auswirkungen:

Werkvertrag

Schließen Kunde und Dienstleister einen Werkvertrag, verpflichtet sich Letzterer ein bestimmtes „Werk“ abzuliefern. Ein Werk in diesem Sinne kann zum Beispiel sein, dass der Dienstleister eine Social-Media-Strategie ausarbeitet, die seinem Kunden 10.000 zusätzliche Follower bringt. Der Werkvertrag ist erst dann erfüllt, wenn der Kunde durch die Strategie tatsächlich 10.000 weitere Follower verzeichnen kann. Mit einem Werkvertrag verpflichtet sich der Dienstleister also auch immer dazu, dass seine Leistung Erfolg haben wird.

Was ist ein Werkvertrag - Dienstleistungen
Was ist ein Dienstleistungsvertrag

Dienstleistungsvertrag

Hierbei einigen sich Auftraggeber und Auftragnehmer lediglich darauf, dass eine bestimmte Leistung erbracht wird. Der Kunde, um bei unserem Beispiel zu bleiben, soll eine neue Social-Media-Strategie bekommen. Ob die Strategie erfolgreich ist, der Kunde also 10.000 weitere Follower gewinnt, spielt bei einem Dienstleistungsvertrag keine Rolle.

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